EMDR - Traumatherapie (Augenbewegung, Desensibilisierung und Verarbeitung)

EMDR – Eye Movement Desensitisation and Reprocessing – ist eine von Dr. Francine Shapiro in den USA entwickelte psychotherapeutische Behandlungsmethode. Schmerzliche Erfahrungen hinterlassen Spuren, nicht nur körperlich und seelisch, sondern auch in unserem Gehirn. Neueste Forschungen bestätigen, dass das neuronale Netz diese Erfahrungen und Traumata abspeichert und im Nervensystem festhält.

EMDR – Therapie arbeitet mit der beidseitigen Stimulation des Gehirns über Augen oder Tastsinn. Diese Stimulation öffnet einen Zugang zu festgehaltenen Informationen. Alte Erfahrungen werden verarbeitet, die neuronale Prägung wird neu strukturiert oder steckengebliebenen Erinnerungen neu eingeordnet. Die Forschung zeigt, dass EMDR effektiv eingesetzt werden kann in der Behandlung von Prüfungs-, Reise- und nicht definierbaren Ängsten, bei Angst vor Tieren, bei Schuldgefühlen, bei Mangel von Selbstwertgefühl, Sicherheit und Vertrauen, bei akuten und chronischen Trauma-Symptomen, bei Sucht und selbst zerstörerischen Verhaltensmustern, sowie bei Trauer.

Die Methode verkürzt den normalen Therapieprozess erheblich. Die Sitzungsdauer ist in der Regel eine Zeitstunde, ich arbeite sowohl mit Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen und empfehle 3 Sitzungstermine; um mit Anamnese und Biographieverständnis, Ressourcenarbeit ein Thema tief zu greifen und mit EMDR zu verarbeiten.

Was ist ein Trauma?

Grundsätzlich lässt sich ein Trauma oder eine traumatische Erfahrung als ein Erlebnis beschreiben dass für einen Menschen zu viel, häufig zu schnell und zu plötzlich war. Etwas was überwältigend auf Leib und Seele eingewirkt hat und nicht richtig verarbeitet wurde. Natürlich kann es auch einen längeren Zeitraum geben der gekennzeichnet ist von Übergriffen oder Erlebnissen die nicht verkraftet wurden wie eine traumatische Kindheit, Flucht, Krankenhausaufenthalt usw.

Doch nicht nur Situationen, wie Katastrophen, Kriege, Unfälle, Übergriffe, Gewalterfahrungen und sexueller Mißbrauch, sondern auch Operationen, Stürze, emotionale verbale Angriffe, also alle Grenzüberschreitungen und Grenzverletzungen, aber auch sonstige als bedrohlich empfundene Überforderungen und Erlebnisse können traumatisch sein.

Selbst wenn der Mensch das für ihn traumatische Ereignis überstanden hat, kann es sein, dass sein Körper so reagiert, als ob weiterhin die akute Gefahr bestünde. Verschiedene psychosomatische Erkrankungen aber auch Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Gereiztheit, Libidoverlust, Stimmungsschwankungen, Vergesslichkeit, und anderes mehr können traumatische Erfahrungen als Ursache aufweisen.